Gemeinsam mit dem Kunstraum Ewigkeitsgasse gestalteten wir einen Schwerpunkt zu Fritz Mandelbaum, der sich nach seiner Flucht in die Vereinigten Staaten Frederic Morton nannte, um etwaiger Diskrimination an seinem neuen Wohnort zu entgehen. Vielen ist Mandelbaum als Schriftsteller bekannt, anderen als ein Mensch, bei dem Wien trotz allem immer einen Platz in seinem Herzen behielt.
Nach spannenden und mit plastischen Details versehenen Erzählungen vom Obmann des Kunstraumes, Alfred Woschitz, der Morton auch persölich kannte, zogen wir zum Hubertempel weiter, um der Pogrome zu gedenken.
Nach einem Kurzstop bei der Kalvarienbergkirche führte der Weg weiter zum Frederic-Morton-Park in Hernals. Nahegelegen dem Park ist die Lutherkirche, Martinstraße 25. Der damaligen Pfarrer Hajek verweigerte Egon Friedell die Vorverlegung des Taufdatum. Zwei Tage später sprang Friedell an der Gentzgasse 7 aus Furcht vor der SA, die ihn, seiner Befürchtung nach, zum Straßenwaschen abholen wollte, aus dem Fenster in den Tod.
Bevor wir unseren Spaziergang mit einer Führung über den Jüdischen Friedhof in Währing beschließen sollten, überraschte uns der Chor des Klub Slowenischer Student*innen in Wien mit 4 thematisch treffenden musikalischen Beiträgen. So erklangen im Währinger Park Ukrainisch-Jiddische, Slowenische und Jugoslawische Widerstandslieder.
Ein Teilnehmerin am Tag nach dem Spaziergang per Mail:
Es war gestern ein ganz wunderbarer, bewegender, interessanter und emotionaler Spaziergang! Danke für die Organisation und die besonders nette Gesangsüberraschung. Schön zu wissen, dass es in unserer Stadt so viele engagierte (junge) Menschen gibt. |
Die Route des Spazierganges ist hier zu sehen: