Kein Denkmal weist im öffentlichen Raum in Wien auf den Völkermord an den Roma und Romnja während des Nationalsozialismus hin. Unbewusst oder bewusst und eventuell sogar politisch motiviert?
Der Marcus-Omofuma-Gedenkstein hat, nachdem dieser zunächst von der Bildhauerin Ulrike Truger 2003 illegal neben der Oper aufgestellt wurde, "Asyl" an seinem jetztigen Standort bekommen. Nach langer Diskussion und großem Politikum.
Die Unsichtbarkeiten von Menschen und Personengruppen spiegeln sich darin wider, wie Themen innerhalb der Gesellschaft, in politischen Programmen und bei Entscheidungsträger:innen behandelt oder eben nicht behandelt werden. Buchempfehlung an dieser Stelle: Pierre Rosanvallon "Das Parlament der Unsichtbaren".
Menschen, die durch sichtbare Eigenschaften von der Mehrheitsgesellschaft als "anders" wahrgenommen werden, sehen sich besonderer Behandlung an ganz unterschiedlichen Stellen ausgesetzt. Sei es Herkunft, Haut- oder Haarfarbe oder eine religiöse Zugehörigkeit - Sichtbarkeit führt zu Diskriminierung.
ZARA (Initiative für Zivilcourage und Antirassismus) veröffentlicht jedes Jahr einen Rassismusreport, der Diskriminierung in 7 Bereichen des Lebens verortet:
- Internet
- Öffentlicher Raum (Sonderpunkt Beschmierungen)
- Güter & Dienstleistungen
- Wohnen & Nachbarschaft
- Handel, Gastronomie & sonstige Dienstleistungen
- Staatliche Behörden & Institutionen
- Politik & Medien
- Polizei
Schwerpunkt beim Spaziergang durch Wien-Neubau am 19. April 2024 "Rassismus im Öffentlichen Raum". Eigene Betroffenheiten und Gedanken wurden geteilt. Persönliche Erkenntnisse in Bezug auf privilegierte Positionen überdacht. Am Weg trafen wir Aktivist:innen und Mitarbeitende der mobilen Jugendarbeit, die als selbst Betroffene oder aus der Arbeit mit Betroffenen sprachen.
An dieser Stelle sagen wir Danke an
- Samuel Mago, dass du deine eigene Geschichte und Geschichte deines Volkes in Wort und Schrift so eindrücklich, neu, berührend und vor allem mitnehmend erzählst.
- Danke an Alex und Max von cult.Jugendarbeitwirkt für eure Arbeit mit den Jugendlichen. Damit diese sich in der Gesellschaft besser zurecht finden, in der so viel auf sie eindringt und in der sie immer wieder in eine Rolle gedrängt werden.
- Danke an Elsa vom Klub der Slowenischen Studierenden in Wien (KSŠŠD) für eure politische Arbeit und das Lernen der eigenen Sprache!