Eingeladen waren zwei Experten. Ulrich Brand und Wilfried Stadler.
Ulrich Brand führte aus, dass die weitere Fixierung auf Wirtschaftswachstum unseren Wohlstand bedroht. Grünes Wachstum funktioniert nicht. Ängste vor einem Umbauprozess unseres Systems werden in politischen Tendenzen nach rechts sichtbar. Wir müssen raus aus dem ganzen System. Postwachstum als Umbauprozess. Ein politisches Projekt, das international realisiert werden muss. Es braucht globales Denken. Ein neues Mobilitätssystem. Raus aus dem Arbeitszwang. Ökologische und soziale Grenzen müssen gesetzt werden. Der Masterplan für diese Zukunftsvision muss noch entwickelt werden.
Wilfried Stadler ist zuversichtlicher. In den letzten 50 Jahren ist schon viel Positives geschehen. Waldsterben, Wasserqualität, Ozonlochproblem – mehr Veränderungsoptimismus ist angebracht. Unser System ist nicht mit dem amerikanischen Kapitalismus vergleichbar. Mit Sozialpartnerschaft und allparteilichen Sachaussagen sind wir in einer beachtlichen Position. Es gelingt mehr als wir glauben, beispielsweise mit Blick auf die Solarenergie. Eine CO2 Versteuerung wäre angebracht, Verhaltensänderungen müssen erzwungen werden. Ohne die Abschaffung des Kapitalismus, muss es Veränderungen geben. Eine funktionierende Marktwirtschaft muss ökologisch und sozial verantwortlich agieren.
Folgende kontroverse Statements wurden an den Tischen diskutiert:
- Wir können uns weniger Arbeit leisten.
- Ich habe das Recht, in den Urlaub zu fliegen.
- Die Wirtschaft beachtet zunehmend globale ökologische Grenzen.
Nach der Veranstaltung wurde weiterdiskutiert. Alle kommen zu Wort. Auch die beiden Experten blieben noch. Aktiver Austausch, verschiedene Meinungen, respektvoller Umgang miteinander – das alles steht im Mittelpunkt bei Konsens unerwünscht.
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